Schluss mit Berufs-Klischees: Wie der Job eines modernen Finanzberaters heute aussehen kann
Versicherungsmakler sind Klinkenputzer? Von wegen, Berufe wandeln sich rasant – und lassen Klischees bröckeln.
Das Bild vom Klinkenputzer
Den Vorurteilen gegenüber ihrer Zunft widerspricht auch die Arbeitsweise von Bee Andersen. Während andere noch davon träumen, hat die Versicherungsberaterin im Jahr 2011 Deutschland den Rücken gekehrt. Zunächst in Thailand, heute auf Zypern blieb sie allerdings ihrem Job und den deutschen Kunden treu.
„Während Video- oder Telefonberatung anfangs noch unüblich waren, ist das heute mehrheitlich gewünscht“, erzählt die 49-Jährige, die früher rund 40.000 Kilometer pro Jahr im Auto saß. Immer wieder habe sie an Abenden in fremder Leute Wohnzimmer gesessen, um Policen zu verkaufen. „Da hat man oft gemerkt, dass es den Klienten gar nicht recht war, dass ich auf dem Sofa saß und über Krankenversicherungen sprechen wollte, während die Kinder rumtobten, der Fernseher lief und das Abendessen auf dem Herd stand.“
Heute können Kunden und Berater eine Onlineberatung zeitlich und räumlich so legen, dass sie Ruhe und Zeit haben.
„Klassische Vorurteile ziehen nicht mehr“
Einige Gesprächspartner schalten während der Präsentation die Kamera sogar ab, um ihre Privatsphäre zu wahren. Reisen muss für eine kompetente Beratung heute also keiner mehr. „Der Job als Versicherungsmaklerin hat sich komplett gewandelt. Klassische Vorurteile ziehen da nicht mehr“, sagt Andersen.
Sie schätzt die Zusammenarbeit in einem Netzwerk, online und ortsunabhängig. „Dadurch ist es möglich, dass ich nur noch Kunden berate, die echtes Interesse haben und denen ich zielgerichtet und schnell helfen kann.“
Auch schön: Zeitraubende und bürokratische Abwicklung von Verträgen lagert sie an ein gemeinsames Backoffice aus.
Sie arbeitet mit dem Fachzentrum für Finanzen in Lippstadt zusammen. Inhaber Dieter Homburg ist bekannt in der Branche der Krankenversicherungen. Weil viele Interessenten von sich aus auf Andersen zukommen, fallen klassische Kaltakquise und Klinkenputzen für sie weg. Ein echter Gewinn an Lebenszeit und Lebensqualität. Und auch finanziell lukrativ: „Da ich jetzt nur noch Kunden berate, die mit einem konkreten Anliegen auf uns zukommen, ist die Abschlussquote und dementsprechend auch das Einkommen viel höher als früher.“
„Neben dem materiellen Gewinn sind auch die persönliche Wertschätzung und der Austausch der Kollegen untereinander eine Währung, die Leistung bezahlt macht“,
sagt Homburg.
Berufs-Klischees - Schluss mit den Vorurteilen
Dienstag, 25.05.2021
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zur Person
Dieter Homburg ist Masterconsultant in Finance und gründete bereits im Alter von 21 Jahren sein erstes Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt Altersvorsorgeplanung. Er ist Autor des Buchs „Altersvorsorge für Dummies“ (Wiley-Verlag). Weitere Informationen unter: http://wordpress-dieterhomburg.p652185.webspaceconfig.de/pkv-check/
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